Elizabeth Taylor am Set von "Giganten", 1956
1956 wurde der Western "Giganten", basierend auf dem gleichnamigen Roman von Edna Ferbers, veröffentlicht. Es war der letzte Film mit James Dean, der 1955, noch bevor “Giganten” Premiere hatte, bei einem Autounfall tragisch verstarb. Neben ihm spielte die britische Schauspielerin Elizabeth Taylor die weibliche Hauptrolle und posierte hier am Set für ein Foto.
Die Rolle der Leslie Benedict, die letztlich an Liz ging, wurde zuerst Hollywoodikone Grace Kelly angeboten, die sie jedoch ablehnte. Für Liz war das ein glücklicher Zufall. Sie wurde durch “Giganten” weltweit zum Star und erhielt im Laufe ihrer Karriere zwei Oscars: 1961 für "Telefon Butterfield 8" und 1967 für "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?".
Expedition in die Antarktis, 1911
Die Terra-Nova-Expedition von 1910- 1913 gehört zu den bekanntesten Entdeckungsreisen in die Antarktis, die es jemals gegeben hat. Obwohl sie es nicht schafften, als erste Expedition den Südpol zu erreichen, war die wissenschaftliche Arbeit der Forscher von unschätzbarem Wert. Die Forscher auf dieser Reise, zu denen auch Thomas Griffith Taylor und Charles Wright gehörten, die auf dem Foto zu sehen sind, sammelten wertvolle geologische und meteorologische Daten.
Das Ende der Expedition war allerdings tragisch: Bei ihrem Versuch, den Pol zu erreichen, erfroren die Forscher. Das Bild der Terra Nova im Hintergrund dient dennoch als stummes Zeugnis ihrer heldenhaften Bemühungen an einem der lebensfeindlichsten Orte der Welt.
Die junge Elizabeth II am Steuer, 1945
Die Monarchin Königin Elisabeth II. von England, die 2022 verstarb, war eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte Großbritanniens. Länger als sie saß kein englischer König auf dem Thron. 1952 wurde sie gekrönt und blieb Königin bis zu ihrem Tod, 70 Jahre lang. Trotz immer lauter werdender Kritik an der Monarchie war sie in Großbritannien sehr beliebt.
In jungen Jahren, während des Zweiten Weltkriegs, trat sie sogar dem Auxiliary Territorial Service bei, wo sie als Lastwagenfahrerin und Mechanikerin tätig war. Innerhalb weniger Monate stieg sie zum Junior Commander auf. Bemerkenswert: Am Victory-Day 1945 feierte die junge Prinzessin Elizabeth inkognito auf den Straßen Londons, gemeinsam mit den Bürgern.
Treffen zweier Giganten, 1931
Auf der linken Seite des Fotos erkennt ihr wahrscheinlich sofort Albert Einstein, den Erfinder der Relativitätstheorie. Dass dieser Mann ein Gigant in seinem Bereich, der Physik, war, das bezweifelt wohl niemand ernsthaft.
Aber wer ist der Mann rechts neben ihm? Es ist Charlie Chaplin, der erste Superstar der Filmwelt, der damals noch im Schwarz-Weiß-Kino und im Stummfilm Karriere machte. Charlie lud Albert und dessen Frau Elsa (ebenfalls auf dem Bild, rechts im roten Kleid) zur Premiere seines Films "Lichter der Großstadt" im Jahr 1931 ein. Die beiden Ikonen ihrer Zeit trafen erstmals in den Universal Studios aufeinander, als der Physiker während eines USA-Aufenthalts an einer Studioführung teilnahm.
Kriegsversehrter Heimkehrer in Wien
Ernst Haas, ein Wiener Fotograf von internationaler Bedeutung, hatte das besondere Talent, Geschichten durch seine Farbfotografien zu erzählen. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg dokumentierte Ernst die Rückkehr der einstigen Soldaten nach Wien, ihr Wiedersehen mit ihren Familien und den Wiederaufbau des zerbombten Europas.
Seine Arbeit für das Rote Kreuz, bei der er auch selbst dazu beitrug, Familien wieder zusammenzuführen, ist ein Zeugnis der Auswirkung des Krieges auf die Menschen und zeigt gleichzeitig die Hoffnung und den Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren. Die Bilder des Fotografen bleiben ein wichtiges historisches Dokument, denn sie verdeutlichen die Widerstandsfähigkeit und den Überlebenswillen des menschlichen Geistes, selbst nach schlimmsten Erlebnissen.
Das Schicksal der Mona Lisa
Die Mona Lisa zählt zweifellos zu den bekanntesten Bildern weltweit. Gemalt wurde sie von dem Universalgenie Leonardo da Vinci im 16. Jahrhundert und hängt seit über 300 Jahren im französischen Museum Louvre. Seit 1804 hat sie den Louvre nur viermal verlassen: 1911 wurde sie gestohlen und war zwei Jahre verschwunden, danach war sie zweimal im Ausland zu sehen (1963 und 1974).
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kunstwerk mit anderen Kunstschätzen aus dem Louvre in Sicherheit gebracht, um zu verhindern, dass sie den Deutschen in die Hände fielen. Die Gemälde wurden an Orten gelagert, die möglichst fernab der Front waren. 1945 fand die Mona Lisa ihren Weg zurück nach Paris.
Börsencrash von 1929
Am 24. Oktober 1929 wurden die USA von einem schweren Börsencrash getroffen. Jener Tag, bekannt als Black Thursday (in Europa aufgrund der Zeitverschiebung oft als Schwarzer Freitag tituliert), markierte den Beginn der Großen Depression in den USA und den Anfang der globalen Wirtschaftskrise. Diese dramatische Phase formte die politische Landschaft und die 1930er Jahre maßgeblich.
Nur fünf Tage später, am 29. Oktober, ereignete sich der “Schwarze Dienstag", als alle Anleger auf einmal versuchten, ihre Aktien loszuwerden. Das an diesem Tag aufgenommene Foto zeigt einen Anleger, der an der New Yorker Börse alles verloren hat und jetzt sein Auto für einen Spottpreis verkauft. Es war ein düsterer Tag mit dramatischen Folgen.
Der echte Lawrence von Arabien
Der britische Offizier Thomas Edward Lawrence spielte während des Ersten Weltkriegs eine Schlüsselrolle im Mittleren Osten, indem er die arabische Rebellion gegen das Osmanische Reich unterstützte. Statt traditioneller Kriegsführung setzte Lawrence auf Guerillakampf, da die Beduinen für konventionelle Kämpfe im Stil der Europäer seiner Ansicht nach nicht geeignet waren.
Seine Erlebnisse hielt er in "Die sieben Säulen der Weisheit" fest, einem Buch, das als literarisches Meisterwerk gilt. Aufgrund dieser Memoiren entstand später der oscarprämierte Film "Lawrence von Arabien" (1962) mit Peter O’Toole in der Hauptrolle, der Lawrence zu einem festen Bestandteil der damaligen Popkultur machte und der bis heute seinen Platz in der Filmgeschichte hat.
Kampf mit einem Leopard, 1896
Das Bild zeigt Carl Akeley, einen Pionier der zeitgenössischen Tierpräparation. Ob er auch den Leoparden, der auf dem Foto zu sehen ist, im Nachhinein präpariert hat, ist nicht bekannt. Der Mythos rund um die Aufnahme besagt, dass Carl das Tier 1896 im Kampf lediglich mit seinen Händen bezwang. Der Kampf dürfte allerdings hart gewesen sein, betrachtet man die Verbände an Carls Händen (obwohl unsicher ist, ob sie tatsächlich von einem Kampf mit dem Leoparden stammen).
Zusätzlich zu seinen Fähigkeiten als Präparator von Tierkadavern, war der US-Amerikaner in vielerlei Hinsicht talentiert: Er war auch Naturforscher, Bildhauer, Autor und Erfinder. 1896 unternahm er im Dienst des Field Museums eine Reise nach Afrika.
Ein Kuss um Leben zu retten, 1967
Dieses eindrucksvolle Foto des Fotografen Rocco Morabito, für das er nur ein Jahr später den Pulitzer-Preis erhielt, zeigt zwei Arbeiter an einem Strommasten in einer kritischen Situation. Der Bauarbeiter Randall G. Champion hatte kurz zuvor eine unter Strom stehende Leitung berührt und wurde ohnmächtig. Anschließend baumelte er bewusstlos kopfüber an einem Kabel. Das alles spielte sich in schwindelerregender Höhe ab.
Inmitten der gefährlichen Umgebung führte sein Kollege J. D. Thompson eine Mund-zu-Mund-Beatmung durch, um ihm das Leben zu retten. Mit Erfolg: Durch das schnelle und mutige Handeln seines Kollegen überlebte Randall und konnte gerettet werden. Er verstarb 2002, während sein Lebensretter sogar erst im Jahr 2017 verstarb.
Die Arbeiterin Eunice Hancock, August 1942
Eunice Hancock symbolisiert die entschlossenen und fähigen Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs in den USA ihren Dienst für die Front durch Arbeit leisteten. Frauen wie Eunice wurden oft "Rosie the Riveters" genannt und übernahmen Arbeitsplätze in Industrien und Fabriken, die zuvor von Männern besetzt waren. Dabei bewiesen sie, dass sie genauso fähig waren, diese schweren Arbeiten auszuführen und trugen außerdem zur Kriegsanstrengung bei.
Ihr Engagement half aber nicht nur ihrem Land im Krieg, sondern auch, den Weg für zukünftige Generationen von Frauen in der Arbeitswelt zu ebnen. Dieser Zeitabschnitt war entscheidend für die fortschreitende Emanzipation der Frauen und die moderne Entwicklung der Geschlechterrollen.
Ruby Bridges wird von US-Marshals geschützt, 1960
Im Alter von sechs Jahren schrieb Ruby Bridges US-Geschichte. Nachdem 1954 die Rassentrennung in Schulen für verfassungswidrig erklärt wurde (Brown v. Board of Education), hatten auch afroamerikanische Kinder das Recht, Schulen zu besuchen, die vorher nur für weiße Schüler zugänglich waren. Die Hürden waren jedoch schwierige Eignungstests.
Ruby war eines von sechs Kindern in New Orleans, die diesen Test meisterten. Bei ihrer Einschulung an der Frantz Elementary School am 14. November 1960 wurde sie zu ihrem Schutz von vier Federal Marshals begleitet. Das war nötig, denn vor Ort wurde sie von einem wütenden Mob empfangen und beschimpft. An diesem Tag war auch nur eine einzige Lehrerin bereit, Ruby zu unterrichten.
Ein Wiedersehen von zwei Brüdern, 1963
Die Berliner Mauer hat zahlreiche Familien getrennt und das Leben vieler Menschen tragisch beeinflusst. Dieses Bild aus dem Jahr 1963 ist aber ein kraftvoller Beleg für die tiefe emotionale Bindung, die trotz allem zwischen Familienmitgliedern besteht. 1963 stand die Mauer noch und es würde weitere Jahrzehnte dauern, bis sie am 9. November 1989 nach einer friedlichen Revolution schließlich fiel.
Doch auch während der Teilung Deutschlands und den massiven politischen Spannungen zwischen Ost und West war es manchmal möglich, die Grenze zu überqueren. Grundlage dafür waren sogenannte Passierscheinabkommen und die vorübergehende Erleichterung der Grenzüberquerung. Hier haben zwei Brüder davon Gebrauch gemacht, die sich wieder in die Arme schließen konnten.
Eine italienische Ikone
Die Italienerin Sophia Loren ist einer der größten Stars des klassischen Hollywood-Kinos und wurde sowohl für ihr Talent als auch ihre Schönheit bewundert. Schon als Teenagerin begann sie ihre Filmkarriere und hatte ihren ersten Auftritt in "Quo Vadis" (1951). Ein Jahrzehnt später wurde sie durch "Two Women" berühmt und für ihre Leistung mit einem Oscar ausgezeichnet.
In den 1980er Jahren trat Sophia seltener auf, doch sie spielte in Filmen wie "Prêt-à-porter" (1994) mit. Obwohl sie sich ihren Ruhestand eigentlich mehr als verdient hätte, steht die 1934 geborene Schauspielerin weiterhin vor der Kamera. Zuletzt war sie 2021 in einer Kurzdokumentation namens "What Would Sophia Loren Do?" zu sehen.
Pablo Picasso mit Revolver, 1958
Nicht nur Salvador Dalí war ein spanischer Künstler von Weltrang, auch der im andalusischen Málaga geborene Pablo Picasso war eine der prägendsten Figuren der Kunst im 20. Jahrhundert. Dank seiner damals neuen Technik, dem Kubismus, die er im Laufe seiner Karriere entwickelte, hat er die Kunstwelt revolutioniert. Neben seinem enormen Talent war Pablo auch für seinen elitären Freundeskreis bekannt, der zahlreiche berühmte Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur und Film umfasste.
Seine Freundschaft zu dem Schauspieler Gary Cooper zeigt sich in dieser Fotografie von 1958. Der Künstler hält hier einen echten Revolver, den er von dem Westernheld geschenkt bekam und betrachtet ihn, offensichtlich begeistert, von allen Seiten.
Winston Churchill als junger Mann, 1895
Schon in jungen Jahren war Winston Churchill eine beeindruckende Persönlichkeit. Bevor er zu einem der wichtigsten Politiker Großbritanniens wurde, diente er in der Armee und reiste als Kriegsberichterstatter um die Welt. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit und seine Weltgewandtheit beeinflussten sicherlich seine spätere politische Karriere und sein Wirken als Mensch.
Seine Führungsstärke während des Zweiten Weltkriegs und sein Engagement für die europäische Einigung machten ihn zu einer der herausragendsten Figuren des 20. Jahrhunderts. Hier sehen wir ihn als jungen Mann im Jahr 1895, in der Uniform des Leutnants im 4. Queen’s Own Hussars Regiment, dem er damals als Soldat angehörte.
Die echten “Band of Brothers”, 1945
Einige von euch dürften die HBO-Miniserie "Band of Brothers – Wir waren Brüder" kennen, die von den Kriegserlebnissen der Easy Company, einer Elitetruppe von US-Fallschirmjägern während des Zweiten Weltkriegs, erzählt. Das Foto zeigt den echten Major Dick Winters gemeinsam mit einigen seiner Männer in einer friedlichen Momentaufnahme am Berghof in Obersalzberg, nach dem Sieg. Obersalzberg war einst einer der wichtigsten Treffpunkte der Nationalsozialisten.
Kurz vor Kriegsende wurde der Berghof, Hitlers privater Wohnsitz, bombardiert. Am 4. Mai 1945 wurde Berchtesgaden von amerikanischen und französischen Truppen eingenommen, nachdem die SS-Einheiten geflohen waren. 1952 ließen die bayerischen Behörden die Ruinen des Berghofs sprengen und bepflanzten das Gelände erneut.
Niederländische Widerstandskämpfer in Breda, 1944
Während des Zweiten Weltkriegs, als Nazi-Deutschland in rasantem Tempo große Teile Europas eroberte, waren die Menschen bestürzt über die Geschwindigkeit und die Brutalität der Wehrmacht. Trotz der mehr als schwierigen und sehr gefährlichen Umstände, bildeten sich in allen Ländern heldenhafte Widerstandsbewegungen, auch in den Niederlanden.
Eine prominente Gruppe waren die "Geuzen", die sich unmittelbar nach der niederländischen Kapitulation im Mai 1940 formierten. Diese mutigen Kämpfer bestanden aus Monarchisten, Anhängern der Exilregierung und vielen Linken. Im Jahr 1944 befreiten sie den südlichen Teil der Niederlande, aber der Norden blieb weitere acht Monate besetzt. Diese Aufnahme zeigt zwei Widerstandskämpfer in den Straßen der niederländischen Stadt Breda.
Der kleinste Mann der Welt, 1956
Henry Behrens war mit einer Größe von nur 76 cm und einem Gewicht von 14,5 kg in seiner Zeit als kleinster Mann der Welt bekannt. Aus diesem vermeintlichen Nachteil machte er allerdings das Beste. Henry verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem "Burton Lester’s Midget Circus".
Damals war es leider nicht unüblich, dass Personen mit körperlichen Besonderheiten, wie kleinwüchsige Menschen oder Frauen mit Bart, als Attraktionen mit Zirkussen durch Städte tourten. Heute ist das nicht mehr denkbar. Trotz der neugierigen Blicke genoss Henry aber das Rampenlicht und die Aufmerksamkeit. Das Foto zeigt ihn tanzend mit seiner Katze vor seiner Haustür in Worthing, England, im Jahr 1956.
Schotten an der Front im Ersten Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg, oft als der "Große Krieg" bezeichnet, war ein blutiger und sehr grausamer Krieg, der von 1914 bis 1918 Millionen Menschenleben forderte. Die Seaforth Highlanders, die wir hier sehen, mit ihrem unverwechselbaren Aussehen, durch Kilt und die traditionellen schottischen Uniformen, waren nur eines von vielen Regimentern, die an den Fronten kämpften.
Aber ihr Mut und ihre Tapferkeit, insbesondere in Schlachten wie Givenchy, wurden zu Symbolen des Widerstands der Alliierten gegen die Mittelmächte. Das Emblem und das Motto "Cuidich’n Righ" auf ihren Mützen unterstrichen die tiefe Loyalität gegenüber dem britischen König und ihrem Land, für das sie ihren Dienst im Ersten Weltkrieg leisteten.
US-Japaner vor ihrer Internierung, 1942
Nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 sahen sich die Vereinigten Staaten als offiziell im Krieg und traten dem Zweiten Weltkrieg als Kriegspartei bei. Die japanisch-stämmigen Bürger der USA wurden plötzlich als Bedrohung wahrgenommen. Auf der Grundlage von Vorurteilen gegenüber Japanern und speziellen Einwanderungsgesetzen, die japanische Immigranten benachteiligten, unterzeichnete Präsident Franklin D. Roosevelt die “Executive Order 9066” im Februar 1942.
Dieser Befehl führte zur Internierung von über 112.000 Amerikanern japanischer Abstammung an der Westküste. Auf Hawaii wurden zusätzlich zwischen 1.200 und 1.800 Personen japanischer Herkunft in Internierungslager gebracht. Diese beiden Männern sehen zwar lässig und entspannt aus, aber ihnen standen schwere Zeiten bevor.
Ein echter Samurai aus Fernost, 1863
Felice Beato, ein ganz früher Pionier der Fotografie, ermöglichte Menschen in Europa und Nordamerika einen seltenen Einblick in asiatische Kulturen durch seine beeindruckenden Aufnahmen. Damals hatten die wenigsten Menschen im Westen eine Vorstellung von asiatischen Kulturen.
Eines seiner markantesten Bilder ist das des Samurai-Kommandeurs Koboto Santaro, in traditioneller Rüstung, aus dem Jahr 1863. Felice, ein Italiener aus Venedig, lebte über zwei Jahrzehnte in Japan und war nicht nur Fotograf, sondern auch Lehrer und Vermittler von Fotografietechniken in dieser Region. Seine Arbeit stellt eine wertvolle historische Dokumentation dar, besonders zu einer Zeit, in der der Zutritt zu Japan für Europäer noch sehr stark eingeschränkt war.
König Ferdinand und Königin Marie beim Staatsbesuch in Dover, 1924
Die Dame links im Bild ist Prinzessin Marie Alexandra Victoria von Edinburgh, besser bekannt als Missy. Rechts im Bild steht ihr Mann, König Ferdinand von Rumänien, ein Erbe der Hohenzollern. Marie selbst war nicht nur die Enkelin des britischen Königs, sondern auch des russischen Zaren. Es gab Gerüchte, dass sie König George V. heiraten sollte, doch das Schicksal wollte es anders.
Am 10. Januar 1893 vermählte sie sich mit Ferdinand von Rumänien. Obwohl Marie in privaten Briefen ihre Abneigung gegenüber Ferdinand verriet und mehrere Affären gehabt haben soll, zeigte sie sich an seiner Seite immer königlich und würdevoll. Wie auch auf diesem Foto, das im englischen Dover 1924 entstanden ist.
Vom TV-Sternchen zum Filmstar, 1965
Die vielseitige und talentierte Sally Field begann ihre Karriere als junges Mädchen im Fernsehen und wurde rasch zu einer der beliebtesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Vor allem durch die Serie “Gidget” (1965 – 1966), in der sie die Hauptrolle spielte, wurde sie einem breiten Publikum bekannt und spielte sich in die Herzen der Fans.
Die Serie erzählte humorvoll von den Abenteuern eines kalifornischen Teenagers und ihrer Beziehung zu ihrem alleinerziehenden Vater. Mit Charme und Witz wickelte Sally das Publikum um den Finger und legte den Grundstein für eine beeindruckende und preisgekrönte Filmkarriere. Hier sieht man sie ganz zu Anfang ihrer Karriere am Set der Serie.
Erinnerungen an die Befreiung von Bergen-Belsen, 1945
Die Schrecken des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs sind unvergesslich und das dunkleste Kapitel in der deutschen Geschichte. Über sechs Millionen Juden und zahlreiche Sinti und Roma verloren in den Konzentrationslagern der Nazis ihr Leben. Als britische und kanadische Truppen das Konzentrationslager Bergen-Belsen im April 1945 befreiten, wurden sie Zeugen der unbeschreiblichen Gräueltaten. Auch Anne Frank und ihre Schwester Margot wurden in Bergen-Belsen ermordet.
Durch Aufnahmen wie diese soll sichergestellt werden, dass die Erinnerung daran nicht verblasst und dass sich solche Gräueltaten nie wiederholen. Die Nachkolorierung verdeutlicht auch nochmal, dass diese Verbrechen noch nicht lange her sind und dass das Leid der Menschen noch immer greifbar ist.
Die Sozialversicherungsnummer, 1939
Dorothea Lange, eine der herausragendsten Fotografinnen ihrer Zeit, hatte die Fähigkeit, durch ihre Fotos die Menschen und ihr Leben während der Großen Depression in den USA eindrücklich abzubilden. Das Foto zeigt Thomas Cave und seine Frau und die tiefgreifenden persönlichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf sie. Die wirtschaftliche Notlage der einzelnen Menschen wird durch Dorotheas Bilder mehr als deutlich.
Thomas hat sich seine Sozialversicherungsnummer auf den Arm tätowieren lassen, damit er sie nicht vergisst. Damit war er nicht der einzige, denn während der Großen Depression hingen Millionen Menschen von der Unterstützung des Staates ab und wären ohne diese Hilfe verhungert. Wer keine Sozialversicherungsnummer hatte, wurde nicht unterstützt.
John F. Kennedy und Jacqueline Bouvier frisch verliebt, 1953
Die Liebesgeschichte des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und seiner Frau Jacqueline “Jackie” Bouvier ist legendär. Beide gehörten damals zu den prominentesten Persönlichkeiten ihrer Zeit, und ihre Hochzeit war das gesellschaftliche Ereignis des Jahres 1953 schlechthin. Hier sind die beiden frisch verliebt im Wohnzimmer ihres Hauses zu sehen.
Ihre Beziehung und die spätere Ehe waren geprägt von Triumphen, aber auch Tragödien. Trotz Johns Ruf als berüchtigeter Frauenheld, blieb Jackie bis zu seiner Ermordung 1963 an seiner Seite. Ihre gemeinsame Geschichte, geprägt von einer glamourösen Aura, bleibt unvergessen. Heute beginnt die Fassade aber immer mehr zu bröckeln und die Beziehung des angeblichen Traumpaares wird stärker hinterfragt.
Vivien Leigh als Scarlett O’Hara
"Vom Winde verweht" ist nicht nur einer der bekanntesten Filme der Kinogeschichte, sondern auch ein Beweis für das Talent und die Hingabe der Schauspielerin Vivien Leigh. Ihre Darstellung der stolzen und unabhängigen Scarlett O'Hara war eine Leistung in der Filmgeschichte, die ihresgleichen sucht.
Die Rolle der Scarlett verschwamm fast völlig mit ihrer eigenen Person. Obwohl sie für die Zuschauer immer auch Scarlett O´Hara blieb, war ihre Karriere damit aber nicht beendet. Sie wirkte in zahlreichen Theaterstücken und auch Filmen mit und war immer eine ernstzunehmende Charakterdarstellerin. Auf dieser Aufnahme ist sie am Set von “Vom Winde verweht” zu sehen, während einer Drehpause.
Rosa Parks und Martin Luther King Jr. in Montgomery, ca. 1955
Hier sehen wir eine beeindruckende Momentaufnahme von zwei Schlüsselfiguren in Amerikas Bürgerrechtsbewegung: Rosa Parks und Martin Luther King. Rosa steht lächelnd im Vordergrund und dahinter lehnt sich Pastor Martin Luther King Jr. an ein Auto.
Rosas Weigerung, im Jahr 1955 in einem Bus in Montgomery ihren Sitzplatz für einen weißen Passagier zu räumen, wurde zu einem entscheidenden Moment der Geschichte.
Martin organisierte daraufhin die "Montgomery Bus Boycotts". D
ieser friedliche Protest führte schließlich zur Abschaffung der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln und markierte einen Wendepunkt im Kampf gegen die Diskriminierung der Afroamerikaner. Bis dahin durften schwarze Amerikaner nicht in der Nähe von Weißen sitzen. Das war jetzt vorbei.
Portraitaufnahme von Albert Einstein
Albert Einstein, das Genie hinter der Relativitätstheorie, ist sicherlich einer der bekanntesten Wissenschaftler der Geschichte. Neben seinen bahnbrechenden wissenschaftlichen Beiträgen war Einstein auch eine Kultfigur. Sein Bild, auf dem er die Zunge herausstreckt, zeigt seinen humorvollen Charakter und hebt sich von der typischen, ernsten Darstellung großer Denker ab. Bis heute hat es Kultstatus, denn es ist ein Symbol dafür, dass Genie und Humor Hand in Hand gehen können.
Diese Portraitaufnahme ist zwar weniger bekannt als das berühmte Zungenbild, aber sie zeigt die tiefsinnige und nahbare Seite des Physikers, die nicht weniger sehenswert ist. In Farbe wirkt Albert als Mensch greifbarer, was dieses Foto sehr besonders macht.
Achtung, hier kommt Jungle Pam!
Das Foto zeigt Pamela Hardy, die in den 1970ern als "Jungle Pam" bekannt wurde. Jim Liberman, ein bekannter Car-Drag-Racer, entdeckte sie 1972, als er mit seiner gelben Corvette unterwegs war. Scheinbar ist Jim auch sehr schnell Pams außergewöhnliche Schönheit aufgefallen, denn bald darauf wurden sie ein Paar. Trotz einer College-Zusage entschied sich Pam, nicht weiter zu studieren, nachdem sie Jim kennenlernte.
Stattdessen wurde sie eines der ersten “Boxen-Girls” bei Autorennen. Jim nahm sie mit zur Rennstrecke, um zusätzliche Fans und Zuschauer anzulocken. Pam fiel dabei oft durch ihr Outfit auf – meistens trug sie ein Tank-Top ohne BH und eine kurze Jeans-Short.
Der echte Charlie Chaplin, 1916
Charlie Chaplin ist einer der einflussreichsten Künstler in der Geschichte des Kinos. Mit seinen komödiantischen Fähigkeiten und seiner charakteristischen Figur des "Tramps" hat er Generationen von Zuschauern zum Lachen gebracht. Aber neben seinem Komik-Talent war Charlie auch ein Kritiker seiner Zeit. Mit "Der große Diktator" wagte er es, den Faschismus und den aufkeimenden Nationalsozialismus ins Lächerliche zu ziehen, zu einer Zeit, als die USA noch neutral waren.
Zu sehen war die Brite meist nur mit viel Theaterschminke und als seine Bühnenpersönlichkeit. Hier sehen wir ihn als jungen Mann im privaten Umfeld, eine Seltenheit. Ob Charlie aber wirklich so ein guter Mensch war, daran gibt es heute Zweifel.
Die Alliierten landen in der Normandie, 1944
Das eindringliche Foto trägt den Namen "Fahrten ins Verderben - und zurück - in die Fänge des Todes". Aufgenommen von Robert F. Sargent, einem US-Armee-Fotografen, am 6. Juni 1944. Geschichtsaffine erkennen sofort den D-Day, den Beginn der Operation Overlord.
Die Aufnahme dokumentiert die alliierte Invasion am Omaha Beach in der Normandie während des Zweiten Weltkriegs.
Robert fing die Soldaten der 1. US-Infanteriedivision ein, die gerade ein Landungsboot verließen, um den Strand zu erstürmen. Das Bild, das mittlerweile Kultstatus hat, diente später im Film "Der Soldat James Ryan" (1988) als Inspiration. Hier können wir es sogar in Farbe sehen, was dem Foto nochmal eine ganz neue Tiefe verleiht.
Salvador Dalí an Bord der S.S. Normandie, 1936
Salvador Dalí, ein spanischer Künstler und Meister des Surrealismus, war bekannt für seine exzentrische Persönlichkeit und seine beeindruckenden Kunstwerke, die häufig Elemente des Traumartigen und Fantastischen enthielten. Seine Reisen, insbesondere nach New York, spielten eine bedeutende Rolle in seiner künstlerischen Entwicklung und der späteren öffentlichen Wahrnehmung. Salvadors berühmte "zerfließenden Uhren" sind ein perfektes Beispiel für seinen ganz eigenen Stil und wie der Künstler oft aus den einfachsten Alltagsmomenten und -gegenständen heraus kreative Inspiration zog.
Die S.S. Normandie war zu ihrer Zeit der luxuriöseste und technologisch fortschrittlichste Ozeandampfer der Welt. Trotzdem diente das Superschiff hier nur als Kulisse für die charakteristische Aufnahme des spanischen Künstlers.
Der echte Popeye, 1940
Die Comic- und Zeichentrickfigur Popeye ist eine auf der ganzen Welt bekannte Erfindung des US-Amerikanischen Zeichners Elzie Crisler Segar und für seine Stärke und natürlich für seine Liebe zu Spinat berühmt. Das Foto hier zeigt einen echten Matrosen auf der HMS Rodney, einem Schlachtschiff aus den 1920er Jahren. Sein Äußeres erinnert unweigerlich an den berühmten Comic-Seemann und wie so oft verschmelzen hier Kunst und Realität. Solche Zufälle können auch mögliche Inspirationsquellen für bekannte Charaktere sein.
Dieser Matrose soll selbst den Spitznamen Popeye getragen haben und es ist auch ganz klar warum. Die Pfeife im Mundwinkel und das verschmitzte Lächeln wirken so, als sei der Comic-Held zu echtem Leben erwacht.
Nebel auf dem Spielfeld
Auf dem Bild ist der Arsenal-Torwart Jack Kelsey zu sehen, der im dichten Nebel nach dem Ball Ausschau hält. Oftmals wird dieses Bild jedoch genutzt, um ein Ereignis aus dem Jahr 1937 darzustellen, als der FC Chelsea gegen Charlton Athletic spielte. Es wird fälschlicherweise behauptet, dass es sich bei dem Torwart auf dem Bild um Sam Bartram handelt.
Damals wurde wegen des dichten Nebels das Spiel abgebrochen, doch Sam blieb, ohne das zu bemerken, auf dem Spielfeld stehen. Erst nach etwa 15 Minuten kam ein Polizist auf ihn zu und klärte ihn über die Situation auf. Als er die Umkleide betrat, wurde er vom Gelächter seiner amüsierten Teamkollegen begrüßt.
Die Spionin Mata Hari
Die Niederländerin Mata Hari, die gebürtig Margaretha Geertruida Zelle hieß, ist ein Beispiel dafür, dass das Leben manchmal die aufregendsten Geschichten schreibt. Als exotische Tänzerin und Doppelspionin während des Ersten Weltkriegs führte sie ein gefährliches Leben, das schließlich 1917 mit ihrer Hinrichtung durch die Franzosen endete. Unter dem Decknamen H 21 hat sie damals für den deutschen Nachrichtendienst gearbeitet.
Mata Hari war ihr Künstlername als Bühnentänzerin und ist malaiisch für “Sonne“, oder wörtlich “Auge des Tages“. Sie selbst unterstützte Gerüchte, dass sie die Tochter eines orientalischen Herrschers sei, aber bewiesen wurde das nie und gilt mittlerweile als unwahrscheinlich. Viele Details ihrer Biografie sind bis heute unklar.
Eine besondere Porträtaufnahme in Warschau, November 1946
Warschau, die Hauptstadt Polens, erfuhr während des Zweiten Weltkriegs massive Zerstörungen durch die deutschen Truppen und Luftschläge, insbesondere während des Warschauer Aufstands 1944. Die Zerstörung der Stadt war enorm und 1946, nur ein Jahr nach dem Krieg, lag Warschau noch in Trümmern.
Dennoch wollten die Bewohner gerne Porträts von sich anfertigen lassen und zeigten den menschlichen Wunsch nach Normalität. Sie wollten lieber schöne Erinnerungen und Fotos, statt Bilder von sich inmitten von Trümmern. Hier hat der Fotograf zu diesem Zweck einen Hintergrund aufgehängt, der ein idyllisches Haus im Wald zeigt, während die Frau im Vordergrund in die Kamera lächelt. Noch beeindruckender ist aber die Aufnahme von der Aufnahme.
Ein abrupter Machtwechsel, 1963
Das Jahr 1963 war für die USA ein Wendepunkt, besonders der 22. November, als Präsident John F. Kennedy in Dallas durch zwei gezielte Schüsse während einer Fahrt im offenen Wagen ermordet wurde. Nur wenige Stunden später, noch auf dem Flugfeld "Love Field", wurde der damalige Vizepräsident Lyndon B. Johnson in der Air Force One als neuer Präsident vereidigt.
Das unvergessliche Bild, aufgenommen von Cecil Stoughton, zeigt Johnson während er den Amtseid ablegt, neben seiner Frau Lady Bird und einer sichtlich schockierten Jackie Kennedy, der Frau des gerade ermordeten Präsidenten. Auch die Leiche von John Kennedy war an Bord und wurde kurz danach nach Washington, D.C. geflogen.
Indigene Männer beim Rodeo auf dem Crow-Markt in Montana, 1941
Die Apsáalooke, auch “Crow” genannt, da ihr Name übersetzt “Kinder des langschnabeligel Vogels” bedeutet, sind ein wichtiger indigener Stamm in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Heute gibt es noch ungefähr 12000 Crow und sie leben fast alle in der Region Montana. Dort führen sie ein Leben in der Tradition ihres Stammes, haben aber auch Elemente der modernen US-Kultur integriert.
Dieses Foto von indigenen Männern bei einem Rodeo auf einem Crow-Markt zeigt ebenfalls, wie sich die Kultur der Apsáalooke angepasst und mit der amerikanischen Mainstream-Kultur vermischt hat. 1941, als das Foto entstand, hatten die indigenen Völker in den USA kaum Rechte, dennoch versuchten sie, das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Fischfang im Mondschein von Hawaii, 1948
Traditionell nutzten die Hawaiianer lange Speere zum Fischen, wie ihr auch auf dem Foto sehen könnt. Das besondere aber ist die Fackel, die der junge hawaiianische Fischer über seinem Kopf trägt. Sie diente nicht nur als Lichtquelle in der Nacht, sondern lockte auch Fische an.
Auf Hawaii spielt die Fischerei eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, was sich in zahlreichen Gebeten, Sprichwörtern, Märchen und Geschichten widerspiegelt. Ein erfolgreicher Fischer war in der Gemeinschaft hoch angesehen. Menschen, die in der Fischerei beschäftigt waren, eigneten sich ein tiefgehendes Wissen über die Küstenregionen und Riffe an und pflegten eine tiefe spirituelle Bindung zu diesen Orten und dem Meer.
Martin Luther King Jr. am Rednerpult
Wenn man über die Bürgerrechtsbewegung in Amerika der 50er und 60er Jahre nachdenkt, steht ein Mann fast immer im Mittelpunkt dieser Gedanken: Martin Luther King Jr. Als Baptistenpastor engagierte er sich leidenschaftlich für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit, wodurch sein "Civil Rights Movement" immer mehr an Bedeutung gewann. Es gibt keine Figur in der Geschichte der USA, die bedeutender war, im Kampf für die Rechte der schwarzen Bevölkerung.
Martins Einsatz und sein unermüdlicher Kampf, führte zu bedeutenden Gesetzesänderungen, wie der Abschaffung der Rassentrennung und dem Wahlrecht für schwarze Bürger. 1968 wurde der Bürgerrechtler in Memphis ermordet, was in den Vereinigten Staaten zu landesweiten Unruhen führte.
Die Außergewöhnlichen, 1913
Ein denkwürdiger Moment wurde auf diesem Foto aus dem Jahr 1913 festgehalten. Drei Männer, alle mit ihren individuellen Besonderheiten, sind vertieft in ein Kartenspiel. Der Mann, der gerade im Begriff ist, eine Karte auszuspielen, ist Cornelius Bruns, seinerzeit als größter Mann Europas bekannt. Der zweite Mann im Bunde ist kleinwüchsig, doch sein Name hat leider keine Geschichte geschrieben. Der dritte Spieler galt damals als dickster Mensch der Welt und wurde Cannon Colossus genannt. Sein beträchtlicher Körperumfang zwang ihn, auf gleich zwei Stühlen Platz zu nehmen. Mit seinen beiden Kumpanen war er in einem Zirkus unterwegs und die Besucher kamen scharenweise, um ihre körperliche Andersartigkeit zu sehen.
Der Schriftsteller Leo Tolstoi, 1908
Er gilt als einer der größten Schriftsteller aller Zeiten: Der Russe Leo Tolstoi ist für seine epischen Werke "Krieg und Frieden" und "Anna Karenina" bekannt. Obwohl er oft für den Nobelpreis für Literatur nominiert wurde, blieb ihm die Auszeichnung schlussendlich verwehrt.
Im Laufe seines Lebens wandte sich der Schriftsteller immer stärker philosophischen und spirituellen Fragen zu, insbesondere dem Konzept des gewaltfreien Widerstands, das er in Werken wie "Das Himmelreich in euch" beschrieb. Diese Ideen hatten nicht nur literarischen, sondern auch historischen Einfluss, da sie Menschen wie Martin Luther King Jr. und Mahatma Gandhi inspirierten. Das Bild zeigt den russischen Schriftsteller als älteren Mann, nur zwei Jahre vor seinem Tod.
Ein Bildnis von Oscar Wilde, 1882
Oscar Wilde war ein brillanter irischer Schriftsteller und zu seiner Zeit ebenso berühmt wie kontrovers. Im viktorianischen England war er als exzentrischer Dandy und Skandalautor bekannt. Dass er homosexuell war, war ein offenes Geheimnis, aber er risikierte damit viel. Homosexualität stand damals unter Strafe.
Auf dieser Aufnahme trug er für ihn typische, auffällige Kleidung. Der Schriftsteller liebte die Exzentrik. 1892 tourte er durch die USA und Kanada, um Vorlesungen über Ästhetik und Kunst zu halten. Doch 1895 wurde er schließlich wegen seiner Beziehungen zu jungen Männern verhaftet und verurteilt. Nach zwei harten Jahren im Gefängnis zog er als gesundheitlich angeschlagener und verarmter Mann nach Paris, wo er 1900 starb.